Reisebüro

2001 war es dann soweit: Sie eröffnete ihr eigenes Reisebüro und brachte im selben Jahr auch ihre Tochter zur Welt. Leider schrieben sie auf dem Amt ihr Geschäft mit einem Schreibfehler ein, so dass sich nun ihr Nachname und der Geschäftsname unterscheiden. Doch viel verheerender war die Tatsache, dass nur zwei Jahre später der Vater nach Kanada auswanderte und er Veronica allein mit Schulden, Geschäft und Tochter zurückliess. Da sie aber die nötigen Vollmachten besass, ging sie zu allen ihren Geschäftspartnern und verhandelte mit ihnen.

Sie erhielt von der Regierung eine neue Lizenz für ihr Reisebüro und arbeitete mit ihrem Sohn und einer weiteren Person am Wiederaufbau des Geschäftes. Als 2007 Daniel Ortega an die Macht kam, gab es politisch und wirtschaftlich viele Änderungen, so dass sie ihre Geschäftsstelle schliessen musste und von zu Hause aus weiterarbeitete. Mit der Hilfe von Freunden begann sie in einem Einkaufszentrum mit einem Tisch wieder ihre Dienstleistungen anzubieten. So konnte sie wieder langsam wachsen und ist heute etabliert und gut bekannt – auch bei Leuten, die im Ausland wohnen.

Mitten in der grossen Krise in Nicaragua, die den Tourismus besonders hart traf, kam Veronica zu BPN. Sie realisierte, dass sie sich mehr spezialisieren und fokussieren muss und dass sie gewisse Dienstleistungen anbot, die nicht rentabel sind und sie diese aufgeben sollte. Entsprechend kann Veronica in Zukunft besser und attraktiver an ihr Kunden-Zielsegment kommunizieren. Sie bekommt die Chance, sich in einem schwierigen Umfeld zu behaupten, in dem im Moment viele Unternehmen schliessen müssen. Dazu will sie auch an verschiedenen strategischen Punkten im Land mit Freelancern zusammenarbeiten, um ihre Dienstleistung nah und qualitativ gut an ihre Kunden bringen zu können.