René, wie hast du dich auf deine Arbeit in der Schweiz und in der Mongolei vorbereitet?
Ich habe versucht, so viele Informationen wie möglich zu sammeln. Dazu habe ich viele verschiedene Quellen genutzt. Da meine Schwester schon einmal mit dem Wohnmobil durch die Mongolei gereist ist, habe ich sie natürlich nach ihren Erfahrungen gefragt. Ausserdem habe ich viel gelesen, sowohl online als auch in Büchern. Ein Buch, das ich empfehlen kann, ist «Mehr als Rohstoffe». Es wurde vom ehemaligen deutschen Botschafter in der Mongolei geschrieben, der selbst 8 Jahre in dem Land verbracht hat. Es enthält viel wertvolles Wissen über die Mongolei.
Wie sah dein Programm nach dem Start Mitte Mai aus?
Mein Programm nach dem Start Mitte Mai war sehr ereignisreich. Den ersten Arbeitstag, den 15. Mai, verbrachte ich im BPN-Büro in Bern. Bereits 2 Tage später sass ich mit meinem Vorgänger Markus Epper im Flugzeug auf dem Weg nach Ulaanbaatar. Das war ein spannender und intensiver Start! *lacht* Die nächsten 2,5 Wochen war ich mit Markus in der Mongolei unterwegs. Dort lernte ich das Team kennen und wir widmeten uns der Übergabe verschiedener Aufgaben und Projekte. Wir besuchten auch einige BPN-Unternehmer:innen und ich hatte die Gelegenheit, verschiedene Personen aus Markus’ Netzwerk kennenzulernen. Es blieb sogar Zeit für ein kleines Teamevent. Danach ging es für einige Wochen zurück in die Schweiz, bevor ich für meinen zweiten Vor-Ort Einsatz nochmals gut 2 Wochen in Ulaanbaatar verbrachte. Während dieser Zeit besuchte uns auch eine Gruppe von BPN-Spender:innen aus der Schweiz, was mich sehr gefreut hat. Jetzt, während der feiertagsbedingten Sommerpause in der Mongolei, arbeite ich einige Wochen von der Schweiz aus.
Woran arbeitest du, wenn du in der Schweiz bist?
Von der Schweiz aus erledige ich verschiedene organisatorische Vorbereitungen. Dazu gehört die Beschaffung meines eigenen Visums, sowie die Planung des Besuchs einer mongolischen Delegation von Unternehmer:innen, die uns im Herbst besuchen wird. Dies beinhaltet die Koordination der Besuche bei Schweizer Firmen sowie die Organisation von Unterkunft, Transport und ähnlichem. Dazu kommen viele administrative Aufgaben wie das Verfassen von Berichten, die Aktualisierung unseres CRM-Systems und die Budgetplanung. Ich stehe auch in regelmässigem Kontakt mit einigen Experten des SEC von Swisscontact, um Einsätze zu planen und zu koordinieren. Ausserdem bereite ich mich auf die BPN-Seminare vor, die ich ab Herbst halten werde. Mein erstes Seminar wird sich mit dem Thema Zeitmanagement beschäftigen und 180 Präsentationsfolien umfassen. Es gibt also viel zu tun und es wird nie langweilig bei BPN.
Welche Unterschiede sind dir zwischen dem Arbeitsumfeld in der Schweiz und in der Mongolei aufgefallen? Gab es kulturelle Unterschiede, die deine Arbeitsweise beeinflusst haben?
Es gibt viele Unterschiede! In der Schweiz haben wir eine lineare und aktive Arbeitskultur. Wir erledigen gerne eine Aufgabe nach der anderen. In der Mongolei hingegen ist man eher multiaktiv und erledigt mehrere Dinge gleichzeitig. Ein weiterer Unterschied ist, dass finanzielle Sorgen in der Mongolei allgegenwärtig sind. Die Menschen dort haben keine finanziellen Rücklagen, wie wir sie oft haben. Deshalb müssen sie ständig überlegen, wie sie ihr Geld am besten ausgeben.
Eine bemerkenswerte kulturelle Eigenschaft der Mongolen ist ihre grosse Neugier. Wenn man etwas sagt, hören sie aufmerksam zu. Ich habe die Mongolen als sehr resilient erlebt, da sie sich schnell an veränderte Bedingungen anpassen können. In Bezug auf Flexibilität könnten wir uns in der Schweiz eine Scheibe abschneiden und etwas agiler arbeiten.
Welche besonderen Projekte oder Aufgaben hast du seit deinem Start übernommen? Hast du bereits erste Erfolge erzielt?
Seit meinem Start bei BPN durfte ich bereits 3 Endselektionen durchführen, bei denen neue Teilnehmer:innen in das BPN-Programm aufgenommen wurden. Es ist eine grosse Bereicherung, dass wir bei BPN die Unternehmer:innen sehr praxisnah begleiten dürfen. Die ersten Treffen mit den Unternehmer:innen haben mich sehr inspiriert und ich freue mich auf die kommenden Coachings.
Bei meinen ersten Einsätzen vor Ort habe ich das Potential für 2 neue Seminare entdeckt. Ich möchte in der Mongolei Wissen in den Bereichen “Kundenmanagement/Hospitality” und “Export Readiness” vermitteln. Diese Seminare bieten wir bereits in anderen Ländern an und ich möchte prüfen, ob wir sie auch in der Mongolei anbieten können.
Seit Mai hatte ich bereits zweimal die Möglichkeit, vor Ort in der Mongolei zu arbeiten. Ich möchte diese Einsätze fortsetzen und so oft wie möglich in die Mongolei reisen, um direkt vor Ort zu arbeiten.
Welche Unterstützung hast du von deinem Team und von BPN im Allgemeinen erhalten, um deinen Start in deiner neuen Position zu erleichtern?
Die Zusammenarbeit mit meinem Team in der Mongolei ist grossartig! Das Team vor Ort hat mich sehr herzlich aufgenommen und jeder Einzelne ist ein hervorragendes Teammitglied. Ich habe noch nie eine so wohlwollende Atmosphäre erlebt. Es gibt eine coole Mischung von unterschiedlichen Fähigkeiten und Menschen im Team. Die “Let’s do it!”-Kultur bei BPN in der Schweiz passt perfekt zu mir und ich schätze sie sehr. Es ist toll zu sehen, wie schnell Ideen umgesetzt werden können und wie offen und engagiert alle sind. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen bedanken. Es macht mir Spass, für BPN zu arbeiten. Mein Start war gut, ich wurde sehr gut eingearbeitet und bin hoch motiviert!